17. Januar 2016

Karten, Karten, Karten!

Ein guter Vorsatz, den ich im letzten Jahr tatsächlich umgesetzt habe, war, wieder häufiger kreativ werden zu wollen. Das geht im anstrengenden Alltag einfach zu gerne unter und wird zu Gunsten einer Runde Schlaf, der schnöden Hausarbeit, entpannendem Nichts-Tun oder auch dem schieren, bloßen "Dinge auf die Ketten kriegen" auf ein "Irgendwann mal" vertagt. Doch nicht im letzten Jahr! 
Wie schnell man doch vergisst, was für eine absolut heilende Wirkung es haben kann, sich voll und ganz, selig vertieft einem kreativen Projekt, einer Zeichnung oder Bastelarbeiten hinzugeben, Stichwort "Flow" und so ;) Aus eigener Erfahrung weiß ich es nicht, aber ich stelle mir immer vor, dass Yoga oder Meditationen einen ähnlich therapeutischen Effekt haben können und den Geist zu Ruhe kommen lassen. Außerdem kann man sich beim Kreativ werden in seinen Fertigkeiten üben, Neues lernen und Selbstbewusstsein schöpfen. Ich habe mich dieses Jahr das erste Mal an kleinere Aquarellarbeiten getraut und meine klassische Bleistift-Portrait-Zeichnerei um illustrative Skizzen (zum Beispiel Weihnachtswichtel ;) ) erweitert. Fast am meisten Spaß macht es mir, wenn ich anderen mit meinen Arbeiten eine kleine Freude machen kann und so habe ich dieses Jahr immer mal wieder - wenn die Zeit es denn zuließ - an Geburtstagskarten für meine Lieblingsmenschen gesessen. Auf meinem Instagram-Account schon ab und zu abgelichtet, habe ich es bis jetzt allerdings versäumt, die diversen Geburtstagskarten auch mal hier auszustellen. Leider vergesse ich nur allzuoft, noch schnell ein Foto zu machen, bevor die Karte ihrem Empfänger übergeben wird. Aber hin und wieder denke ich dran ;)


Wer also Lust hat, dem zeige ich jetzt eine bunte Galerie von Geburtstagskarten, die im Laufe des letzten Jahres entstanden sind:

 


  
Ein Motiv, dass ich einer Pinterest-Idee entliehen und für meine Zwecke eingespannt habe:

...und weils mir so gut gefiel, gleich nochmal:

Hand-lettering, noch so eine "fancy" Sache, mit der ich mich dieses Jahr zum ersten Mal beschäftigt habe.




 ....und gute Freundinnen in kleine, struwwelige Figuren zu verwandeln...

Ausgeliehen von einem Film, den ich dieses Jahr sehr gerne gesehen habe:





Und zuletzt die Karte, an der mein leidenschaftliches Potter-Herz wohl am meisten Spaß hatte:


Auf ein kreatives Jahr 2016!!! :)

8. Januar 2016

Peinliche Anekdoten, die gefühlt XXVII.


Wo wir schon beim schmunzelnden Jahresbeginn waren – vor kurzem musste ich noch einmal an das Desaster meines ersten Bewerbungsgesprächs denken (das dann ja doch zumindest kein totales Desaster war) und mir scheint, als sei diese Form der Peinlichkeiten beim ersten Kennenlernen ein Muster, das mich mein Leben lang verfolgen wird. Vor kurzem wurde ich in dieser Annahme beschämend deutlich bestätigt. 
P., der Vater der Kinder, auf die ich nun von Zeit zu Zeit aufpasse (wir erinnern uns) rief mich das erste Mal an, nachdem wir uns kurz vorher auf einer Hochzeit kennengelernt hatten. Wie immer bei solchen eigentlich total unaufregenden Anlässen war ich hyper-nervös, ziemlich aufgedreht und redete schneller als ich mit dem Denken nachkam. Das Gespräch entpuppte sich als sehr angenehm und kurz bevor ich mich verabschieden wollte und unseren verbalen Austausch schon ganz euphorisch unter „Phantastisches-Gespräch-einmal-ganz-ohne-Faux-pas“ abspeichern wollte (ein traurig leerer Ordner in meinem Hirn) fiel mir noch ein, dass ich nur P.s Vornamen kannte. Am nächsten Wochenende sollte ich Kind Nr.1 und 2 das erste Mal kennenlernen und ich sah mich schon verzweifelt vor einem Berliner Hochhaus einfach wild alle 243 Klingelschildchen drücken. Also schob ich noch rasch die Frage nach dem Familiennamen nach. Darauf antwortete P. ganz locker:

 „Ach, J. und ich sind gar nicht verheiratet. Klingel einfach bei x/y.“

Um irgendetwas Geistreiches darauf zu erwidern, und um nicht ganz so erzkonservativ rüberzukommen, wie ich mich gerade fühlte, schoss ich à la „Schau-wie-witzig-und-schlagfertig-eure-neue-Babysitterin-doch-ist“ los: 

„Aaaach, ihr lebt also in…in…“


Und da passierte es. Es lag mir auf der Zunge, das richtige Wort, aber es wollte mir einfach partout nicht einfallen. 
Sekunden verstrichen, ich stammelte weiter:

…in…in..“ 

In meinem Kopf: Nichts, nur ein langgezogener hoher Piepton, der sich bevorzugt bei Referaten, Quizfragen und sämtlichen anderen Gelegenheiten einschaltet, wenn es unbedingt notwendig wäre auf einen rasend schnellen Gedankenstrom zugreifen zu können. 

Immernoch stockte unser Gespräch – langsam wurde es so richtig, RICHTIG unangenehm. 

Ich fing an zu schwitzen, doch da, gerade als P. mir freundlicherweise aushelfen wollte, viel mir etwas ein, das rein grammatikalisch und semantisch in die schier unfüllbare Lücke in meinem Gesprächsfaden zu passen schien und so fackelte ich nicht lange und blökte es laut heraus. Just in dem Moment, als P. die erlösenden, fehlenden Worte:
„…in wilder Ehe?“ einwarf, schrie ich geradezu:



„IN SÜNDE !




Wow – war das unangenehm.

6. Januar 2016

Bastelanleitung: Behände Briefumschläge bauen


Seit einiger Zeit ziert jedes von mir ausgestellte Schriftstück (Briefe, Geschenkanhänger, Bewerbungen, Kündigungsschreiben…) ein oder gleich mehrere aufgeklebte Schmetterlinge. Nach einem kleinen Exzess vor ein paar Monaten (klick) habe ich ganze Lastwagenfuhren davon in meinem Schreibtisch liegen, die auf jede sich bietende Möglichkeit warten, auf Papier zu gelangen. Aber welcher Dozent freut sich nicht, wenn die eingereichte Masterarbeit mit ein paar dekorativen Insekten aufgepeppt wird…? Times New Roman kann schließlich jeder... Und wie das so ist mit Süchtigen und ihren Lieblingsdrogen, bei einem Mal bleibt es nicht, und so kam im Laufe der letzten Monate das ein oder andere Buch vom Flohmarkt hinzu: alte Zeichnungen von Insekten, Rosen, wahlweise Gartenkräutern, Landkarten oder Zimmerpflanzen – ich hab sie alle. 
Weil der große Rhododendron-Strauch aber womöglich doch etwas zu viel des Guten für das Deckblatt der Steuererklärung oder die linke untere Ecke des ärztlichen Attests wäre, hab ich mir was einfallen lassen und bin umgestiegen:
 
  
Ich mache jetzt in Briefumschlägen.



Mein Imperium umfasst bereits einige Fußballfeld-große Flächen dieser hübschen Schätze und ich gedenke in Kürze zu expandieren. Hab gehört China sei ein aufstrebender Markt… oder Brasilien.

Weil ich denke, dass der Briefverkehr eine zukunftsträchtige Branche ist und weil ich außerdem nicht daran glaube, dass sich diese „E-Mail“ (kurz für electronic mail) durchsetzen wird – hier die Anleitung, wie sich kinderleicht, easy-peasy Briefumschläge im romantischen Retro-Design gestalten lassen. Alles was ihr braucht, ist ein altes Buch mit hübschen Illustrationen, das übliche Schere-Kleber-Ensemble, einen Briefumschlag eurer Wahl und ein klein wenig Zeit (je nachdem wie groß ihr in das Geschäft einsteigen wollt vielleicht auch ein klein wenig mehr Zeit).



Dann geht’s los:


Man nehme einen hübschen Umschlag, dessen Form den eigenen ästhetischen Ansprüchen entspricht und falte diesen auf (schön vorsichtig den Kleber lösen, damit die Kanten sauber und gerade bleiben)


Man übertrage nun den Umriss des Umschlags auf die gewünschte Seite. Obacht: Es empfiehlt sich vorher ein bisschen zu Knobeln, wo dann später das gewünschte Motiv platziert ist, das hilft zu verhindern, dass die Butterblume später innenwandig unten rechts sitzt, wo sie nie ein menschliches Auge erblicken wird.



Ausschneiden und nach Vorbild des Vorlagen-Umschlags falten. Saubere Kanten bekommt man am leichtesten, wen man als Falzhilfe ein Lineal oder Geodreieck zu Hilfe nimmt.



Die jeweiligen Kanten mit Kleber bestreichen und zu einem Briefumschlag zusammenkleben.

Zum Schluss vorne noch Adressaufkleber für Absender und Empfänger anbringen und Taddaaaa! Beliebig oft wiederholen.




So, während bei mir jetzt gerade das Siegellack schmilzt, geh ich noch schnell raus eine Gans rupfen, und schon kann die wilde Feder-Tinte-Sause losgehen.




PS: Habe die 3495 Umschläge hergestellt, bevor ich erfuhr, dass die Post einfach immer unverschämter wird und zum 4.(?!?) mal in Folge das Porto erhöht hat. Ich mein - WTF? Jetzt kann ich mir die Briefmarke nicht mehr leisten….falls jemand also noch ein paar Briefumschläge braucht….?

5. Januar 2016

In 361 Tagen ist Weihnachten!

Auch wenn es etwas antizyklisch erscheint, im Januar vorweihnachtliche Ergüsse zu präsentieren - gerade habe ich meine rebellischen 10 Minuten und nehme mir die Freiheit, mal eine Galerie all dessen aufzufächern, was sich dieses Jahr in dem von mir gefertigten Adventskalender für M. versteckte:
Eine bunte Schar Weihnachtswichtel, die sich zum Schluss in eine Wimpelkette in Tannenbaum-Form verwandelte - in der Hoffnung M.s nur wenig gänzlich undekorierten Wohnung etwas Weihnachtszauber einzuhauchen. Am Ende waren es der Wichtel dann doch nicht 24, sondern nur 14, da kam der 1.12. mal wieder überraschend früh und so wurde der Rest mit verzehrbarem Inhalt aufgefüllt. 












Entstanden mit Aquarellfarben und schwarzer Tusche.